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Die Bauerschaft Spreda und die
Herren von Spredowe im Mittelalter
Quelle: Dorf- und Familienchronik Spreda - 2005
von Peter Sieve
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Das Wappen von Spreda |
Als der Ortsname Spreda in einer Urkunde von 1205 zum
ersten Mal erwähnt wird, waren die dort befindlichen Bauernhöfe sehr
wahrscheinlich schon mehrere Jahrhunderte alt. So ist auch anzunehmen,
dass Spreda bereits existierte, als die Pfarrkirche in Langförden, zu
der seine Bewohner von jeher gehört haben, durch Graf Erpho von
Padberg im Jahre 1101 an das von ihm zunächst in Boke an der Lippe
gegründete und bald darauf nach Flechtdorf (Nordhessen) verlegte
Benediktinerkloster verschenkt wurde.1
Gegen Ende des Mittelalters bestand Spreda
auch acht Bauernhöfen, die bis ins 19. Jahrhundert als "Halberben"
bezeichnet wurden.2 Diese Höfe waren vermutlich aus der Teilung
von vier ursprünglichen Vollerben hervorgegangen. Aus der
Siedlungsgeschichte des nördlichen Westfalen (wozu bis in 19.
Jahrhundert das Osnabrücker Land, das Emsland und das jetzige
Oldenburger Münsterland gezählt wurden) ist bekannt, dass die Gründung
der später als "Erben" bezeichneten Hufen vielfach schon in die
Altsachsenzeit, d.h. in das frühe Mittelalter, fällt. Genaueres ließe
sich für Spreda allerdings nur durch archäologische Ausgrabungen
feststellen.
Die einzige
Erinnerung an den Ursprung von Spreda ist heute der Ortsname. In den
Urkunden des 13. Jahrhunderts lautete die Schreibweise meist "Spredowe".
Der zweite Teil dieses Namens, "owe", erscheint auch in anderen
Ortsnamen der Umgebung, zum Beispiel in den Namen der Höfe Barkhoff in
Brockdorf (ursprünglich "Vastenowe".) Nach dem Mittelniederdeutschen
Handwörterbuch" von August Lübben bedeutet "ouw(e), ow(e)" soviel wie
wasserreiches, grasiges fruchtbares Land, Aue".3 Demselben
Wörterbuch ist auch die Erklärung für den ersten Teil des Ortsnamens zu
entnehmen. Dieser ist offenbar von dem Verb "spreden, spreiden"
abgleitet, das Lübben mit "spreiten, spreizen, ausbreiten" übersetzt.4
Demnach haben die ersten Siedler, die sich - wohl im frühen Mittelalter
- in Spreda niederließen, ihren neuen Wohnplatz als "ausgedehnte Aue"
bezeichnet.
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Deindrup
Quelle: Chronik
Langförden von 1990
An Namensformen kommen unter anderen vor:
1000 . . . .. .Deyndorpe
1014 . . . .. .Degendorp
1188 . . . ._ .Deghendorpe
1379 . . . ._ .Deindorpe
1422 . . . .. .Deyendorpe
1607 . . . ._
.Deinderuff, Dendorff, Deinterup, Deyndruff u. a. m.
Deindrup ist das „Dörp uppe Deien”. In der Endung -drup-, -trup- oder
-dorp- steckt eindeutig das vom Altsächsischen abgeleitete Wort Dorf.
Über den Begriff „Deien” kann man streiten. Aber es scheint doch so zu
sein, daß die Flurbezeichnung, die früher vor der Vermessung „uppe
Deien” hieß, mit dem Bauerschaftsnamen Deindrup in Verbindung steht.
„Dat is deie Wär”, sagt man im Plattdeutschen und
meint damit wüchsiges Wetter. Und wenn der Stuten gut aufgegangen ist,
sagt man „Dei Stuten ist gaut deiet”. Es ist nicht auszuschließen, daß
sich die ersten Ansiedler einen guten Flecken Erde ausgesucht haben, mit
dieser „Deien” sich identifizierten und ihre Bauerschaft „Deien-Dorf”
nannten.

Hohe schützende Eichen rahmen die
Höfe des alten Dorfes Deindrup ein, das von fruchtbaren Eschböden
umgeben ist. Von I0 Bauernstellen sind 5 eingegangen.

Das Wappen der
Ritter
von Deyendorpe
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Wenn es auch keine stichhaltigen
Beweise gibt soll es nach Pagenstert in der Bauerschaft einen
Rittersitz gegeben haben. Er verlegt ihn auf die Höfe Moormann
(heute Böckmann) und Wenneker (lag zwischen Küppers und Ellers).
Diese beiden Höfe sollen
früher einmal ein Besitz gewesen sein. Sichere Daten gibt
es jedoch über den Ritter selbst, der mehrmals in den Akten
erscheint als „Johann v. Deghendorpe“ und in der Mitte des 14.
Jahrhunderts gelebt hat, nicht. Sein Wirken war von kurzer Dauer
denn Ende des 15. Jahrhunderts ist er aus Deindrup verschwunden.
Der Nachwelt hat er bei allen Rätseln als Beweis seiner
Existenz ein Wappen hinterlassen,
das im weißen Feld einen durchgehenden Tischschragen zeigt.
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